Stadt Kuppenheim erhält Verdienstmedaille der IRG Baden
Anlässlich des Neujahrsempfangs der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (IRG) wurde der Stadt Kuppenheim als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft zur Erhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs im französischen Gurs, für die herausragenden Verdienste um das jüdische Leben in Baden die Verdienstmedaille der IRG Baden verliehen.
Bürgermeister Karsten Mußler sowie die Stadträte Barbara Wachsmuth, Sabine Kastner, Achim Fritz und Walter Weber durften die Auszeichnung aus den Händen des Vorsitzenden der IRG, Rami Sulimann, in Empfang nehmen.
Die Stadt Kuppenheim gehört zur Arbeitsgemeinschaft badischer und pfälzischer Städte und Gemeinden, die sich der Pflege des Deportiertenfriedhofs von Gurs sowie der Bewahrung des Gedenkens an die Opfer verschrieben hat. In enger Zusammenarbeit mit dem Oberrat der IRG Baden lädt die „AG Gurs" jährlich zu einer Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof ein.
In Gurs wird regelmäßig an die mehr als 6.000 Jüdinnen und Juden erinnert, die am 22. Oktober 1940 aus Baden, der Pfalz und dem Saarland deportiert wurden. In den frühen Morgenstunden dieses Tages wurden jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger gewaltsam aus ihren Häusern geholt, in „Sonderzügen" unter unmenschlichen Bedingungen ins über 1.000 Kilometer entfernte Gurs in Südfrankreich verschleppt. Viele von ihnen gingen in den Holzbaracken im Sumpfgebiet unter den brutalen Bedingungen zugrunde. Es gab keine Heizung, keine Medikamente- die Menschen starben im Dauerregen. Andere wurden weiter deportiert und in Konzentrationslagern wie Auschwitz ermordet.
Besonderes Augenmerk legt die Arbeitsgemeinschaft auf die Einbindung junger Menschen. Regelmäßig begleiten Schülergruppen aus Baden, der Pfalz und dem Saarland die Gedenkfahrten nach Gurs. Auch aus Kuppenheim nehmen regelmäßig Jugendliche an Gedenkfahrten teil.
v.l. Bürgermeister Karsten Mußler, Stadträte Sabine Kastner, Achim Fritz, Barbara Wachsmuth und Walter Weber