Nachnutzung des Cuppamare-Areals – Bürgerempfehlung

Nachdem der Gemeinderat im Mai 2024 beschlossen hatte, das Hallenfreibad Cuppamare aus baulichen und wirtschaftlichen Gründen nicht zu sanieren, wurde die Verwaltung beauftragt, alternative Nutzungskonzepte für das Areal unter enger Einbindung der Bürgerschaft zu entwickeln.
 
Mit dem Beschluss des Gemeinderates vom 21. Oktober 2024 wurde die Servicestelle Dialogische Bürgerbeteiligung Baden-Württemberg mit der Planung eines Beteiligungsprozesses zur Nachnutzung des Cuppamare-Areals beauftragt. Die konkrete Durchführung übernahm das Institut für kommunikatives Handeln aus Uhingen. Bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin am 10. Februar 2025 verschafften sich Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Kuppenheim, der Servicestelle sowie Frau Dr. Breitschwerd vom Institut für kommunikatives Handeln einen ersten Eindruck von den Gegebenheiten vor Ort.
 
Im Anschluss startete am 12. März 2025 im Feuerwehrhaus Kuppenheim der Beteiligungsprozess mit dem Beteiligungsscoping. Zur Durchführung des Beteiligungsscopings wurden Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen sowie verschiedener Interessensgruppen eingeladen.  Ziel der Veranstaltung war es, den Grundstein für die anstehende Bürgerwerkstatt zu legen sowie zentrale Themen und Bewertungskriterien für die geplante Bürgerwerkstatt vorzubereiten. Durch gezielte Impulsvorträge erhielten alle Teilnehmenden eine einheitliche Informationsgrundlage. Gemeinsam wurde daraufhin eine Themenlandkarte ausgearbeitet.
 
Viele der eingebrachten Vorschläge spiegelten zentrale Anliegen der Bürgerschaft wider. Beispiele waren: ein generationenübergreifender Begegnungsort, mehr Bewegungs- und Schwimmangebote, Gastronomie oder einer öffentlich nutzbaren Freizeitfläche. Zudem wurden Kriterien zur Bewertung künftiger Nutzungskonzepte entwickelt, darunter Nachhaltigkeit, Zielgruppenorientierung, Zugänglichkeit und Umsetzbarkeit.
 
Die erarbeitete Themenlandkarte wurde anschließend vom 20. März bis 14. April 2025 an die Öffentlichkeit freigegeben und die Bürger*innen der Stadt Kuppenheim konnten im Rahmen einer Online-Beteiligung über die vorgeschlagenen Nutzungen abstimmen.
 
Rund zwei Monate später, startete am 8. Mai 2025 die erste Bürgerwerkstatt zur Nachnutzung des Cuppamare-Areals. Für die Beteiligung wurden 1.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kuppenheim und Oberndorf per Zufallsverfahren ausgewählt und zur Mitwirkung eingeladen. Am Tag der Bürgerwerkstatt galt es, gemeinsam mit 44 teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern ein erstes Stimmungsbild zu erarbeiten, zentrale Nutzungsbedarfe zu diskutieren und die Ergebnisse der vorangegangenen Online-Beteiligung zu reflektieren.

In den folgenden Terminen entwickelten die Arbeitsgruppen unterschiedliche Nutzungskonzepte von ganzjähriger Schwimmnutzung bis zur Neuplanung mit und ohne Wasserbezug.

Neben bereits gesetzten Elementen wie einem Jugendtreff im ehemaligen Saunagebäude, einem Beachvolleyballfeld und einer naturnahen Gestaltung des Areals fanden weitere Vorschläge eine breite Zustimmung.

Zum Abschluss wurde eine Bürgerempfehlung mit zwei Varianten erarbeitet.
 
Variante 1: „Saisonale Schwimmnutzung“

Die Variante 1 zur saisonalen Schwimmnutzung basiert auf der Machbarkeitsstudie für ein ökologisches Freibad, die bereits am 06.05.2024 im Kuppenheimer Gemeinderat vorgestellt wurde (abrufbar unter: https://kuppenheim.ratsinfomanagement.net/).
Die in der Bürgerwerkstatt erarbeitete Variante erweitert das bestehende Konzept um zusätzliche, ganzjährig nutzbare und vielfältige Angebote.
 
Die Baukosten für ein ökologisches Freibad wurden auf rund 13 Mio. € geschätzt. In Anbetracht der steigenden Inflationskosten bis 2026 ergibt sich daraus ein Gesamtbetrag von etwa 14,6 Mio. €. Die laufenden Betriebskosten werden mit jährlich ca. 300.000 € kalkuliert.

Variante 1

Variante 2: Sport- und Freizeitnutzung
 
Variante 2 zur Sport- und Freizeitnutzung des Cuppamare-Areals sieht eine frühzeitige, schrittweise Entwicklung des Geländes vor. Ziel ist es, einen frei zugänglichen Begegnungsort zu schaffen, der generationenübergreifend genutzt werden kann und vielfältige sportliche sowie freizeitbezogene Aktivitäten ermöglicht.

Im Mittelpunkt steht dabei insbesondere die Förderung eines gemeinschaftlichen Miteinanders, die Schaffung von Raum für kulturelle Veranstaltungen und ein lebendiges Vereinsleben, vielfältige Sport- und Bewegungsmöglichkeiten sowie Angebote zur Erholung.

Bei der Umgestaltung des Cuppamare-Areals in Variante 2 wird jedoch empfohlen, nicht bis zum Auslaufen der derzeitigen Nutzung im Jahr 2028 zu warten. So können Kosten gespart und vorhandene Mittel besser eingesetzt werden.

Variante 2

Im Rahmen der Planung wurde die Idee diskutiert, einen verpachteten Biergarten mit dem Vereinsheim des SV 08 Kuppenheim zu verbinden. Somit könnte eine wirtschaftlich tragfähige Gastronomie geschaffen werden, die sowohl im Sommer als auch im Winter betrieben werden könnte.
 
Bürgermeister Mußler dankte den engagierten Bürgerinnen und Bürgern für das großartige, ehrenamtliche Engagement für ihre Stadt. Der Gemeinderat nahm, die vorgelegte Empfehlung der Bürgerinnen und Bürger zur Kenntnis und wird bis Jahresende über die weitere Vorgehensweise entscheiden.
 
Die Präsentation der Bürgerbeteiligung sowie der Abschlussbericht der Bürgerwerkstatt sind unter https://kuppenheim.ratsinfomanagement.net/ abrufbar.

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