Sanierung der Grundschule und Turnhalle Oberndorf für rd. 7,6 Mio. € – Start in den Sommerferien 2024

Die im Jahr 1969 erbaute Grundschule Oberndorf mit angrenzender Sporthalle soll in Anlehnung an die Sanierung der Favoriteschule in Kuppenheim in gleicher Weise modernisiert und auf den neusten Stand der Technik gebracht werden.

Um den Sanierungsbedarf zu ermitteln, wurde bereits im Jahr 2021 das Architekturbüro DUplus aus Rastatt mit einer Bestandsanalyse sowie einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Ergebnisse der Bestandsanalyse sowie die Machbarkeitsstudie wurden dem Gemeinderat im Juni 2021 öffentlich vorgestellt und bildeten die Grundlage für die weitere Planung.
Bereits im Frühjahr 2022 wurde für eine Erweiterung der Toilettenanlage der bestehende Folienteich mit einer Größe von rund 3 m x 3 m in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem ortsansässigen Fachberater für Amphibienschutz rückgebaut. Die im Teich lebenden Faden- und Bergmolche wurden im Vorfeld in ein neu geschaffenes Biotop auf der Gemarkung Oberndorf im Gewann Runzwiesen fachgerecht umgesiedelt. 
Im Dezember 2021 wurde kurzfristig das Förderprogramm „Bundesförderung Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt und bewilligt. Aufgrund Lieferengpässen konnte die Montage der Lüftungsgeräte erst im Mai 2023 realisiert werden. Die Kosten für diese Maßnahme inklusive sämtlicher Nebenarbeiten, beliefen sich auf insgesamt 214.500 €. Die Förderung wurde in voller Höhe von 168.000 € bewilligt. Die Lüftungsgeräte werden im Zuge der Generalsanierung demontiert, eingelagert und nach erfolgter Sanierung wieder in Betrieb genommen.
Da die Stadt Kuppenheim sich zum Ziel gesetzt hat, bis Ende 2030 als Kommunalverwaltung klimaneutral zu sein, soll die spätere Wärme- und Stromversorgung der Schule, Sporthalle sowie des benachbarten Kindergartens „Villa Kunterbunt“ klimaneutral ausgeführt werden. Zur Realisierung wurde daher eine Potentialstudie durch das Büro sinnogy GmbH aus Freiburg erstellt. Das Ergebnis wurde im Februar 2023 in der Gemeinderatssitzung vorgestellt und ist in die weitere Planung der Gebäudetechnik eingeflossen.
Für die Grundschule inklusive Turnhalle soll eine Sole-Wärmepumpe mit voraussichtlich zwölf Erdsonden entlang des Sportplatzes realisiert werden. Aufgrund der Niedrigenergie-Versorgung wird in der Schule eine Fußbodenheizung und in der Turnhalle eine Deckenstrahlheizung ausgeführt. Ein Großteil der Dachfläche wird zur Stromgewinnung mit ca. 223 Photovoltaikmodulen (rd. 92 kWp) ausgestattet. Teilweise können Dachflächen aus statischen Gründen oder aufgrund Verschattungen nicht für die Ausführung von Photovoltaikmodulen genutzt werden.
Im Zuge der Bestandaufnahme wurde festgestellt, dass an der Nordfassade der Turnhalle augenscheinlich Fledermäuse nisten. Durch das Büro Wald & Corbe Consulting GmbH aus Hügelsheim wurde kurzfristig mit einer Übersichtsbegehung zur Artenbestimmung der Fledermäuse und Aussage zur Größe der Population beauftragt. Es wurde festgestellt, dass es sich um den „Kleinen Abendsegler“ handelt, welcher eine stark gefährdete Art darstellt.
Es zeichnet sich ab, dass während der Bauzeit diverse Vorgaben beispielsweise zur Ausführung der Fassade und Zeitpunkt der Arbeiten einzuhalten sind, um die Fledermäuse nicht zu gefährden. Ziel ist es, nach Abstimmung mit der Unterer Naturschutzbehörde, die vorhandene Fassade, in welcher sich die Wochenstube der Fledermäuse befindet, weitgehend unberührt zu belassen. Vorgeschlagen wurde außerdem, Ersatzquartiere in näherer Umgebung für die Dauer der Bauphase zu installieren. Außerdem wird eine ökologische Baubegleitung durch den Artenschutzbeauftragten stattfinden, der die Maßnahmenumsetzung überwacht und dokumentiert.
Im Rahmen der Planung wurde der künftige Raumbedarf zusammen mit der Schulleitung konkretisiert. Weiterhin wurde eine Bedarfsumfrage gegenüber den Vereinen für die spätere Nutzung der Sporthalle durchgeführt. Sämtlichen Nutzern wurde die Planung bereits im Sommer 2023 vorgestellt und Anregungen entgegengenommen.
Zu den vorhandenen vier Klassenräumen, dem Lehrerzimmer, dem Lehrmittelraum und den Toiletten für die Lehrkräfte sollen im Erdgeschoss der Grundschule zusätzliche Räume für die Kernzeitbetreuung, ein Kopierraum sowie ein Elternsprechzimmer realisiert werden. Mit dem Anbau im „Innenhof“ werden größere Sanitärbereiche und ein Putzraum geschaffen. Die Sanitärraume dienen der Schul- und Sporthallennutzung.
Vom Schulhof zum hinteren Eingang wird mittels einer Rampe ein barrierefreier Zugang geschaffen. Zudem ist eine Lehrer-/Trainerumkleide, eine barrierefreie Toilette und die Trennung vorhandener Umkleiden und Duschen in zwei Räume geplant. Die Turnhalle und das angrenzende Lager bleiben flächenmäßig erhalten, werden aber durch Prallwände ergänzt, wobei die Fensterfront aufgrund aktuell gültiger Vorgaben zur Ausbildung von Prallwänden entsprechend umgestaltet werden muss.
Schule und Sporthalle werden kernsaniert, sämtliche Oberflächen erneuert und die Gebäude erhalten ein neues Farbkonzept. Die Gebäudehülle, Fassade, Dach, Fenster und Türen werden energetisch optimiert. Die Gebäudetechnik wird grundlegend erneuert durch Einbau einer Lüftungsanlage in der Turnhalle, Erneuerung der Trinkwasserbereitung und -verteilung sowie Herstellung einer alternativen klimaneutralen Wärmeversorgung. Ferner werden selbstverständlich aktuelle Vorgaben zu Brandschutz und Verkehrssicherheit erfüllt.

Die Ausstattung der Schule erfolgt in analoger Weise zu der Ausstattung der Favoriteschule mit Einbauschränken mit ausreichend Stauraum, Beamer, Leinwand und Medienpanel.

Die Turnhalle erhält einen neuen Sportboden mit eingelassenen Bodenhülsen und festinstallierten Sportgeräten wie Sprossenwand und Ringschaukel.

Zur Überwachung und Steuerung verschiedener automatisierter Systeme und Optimierung des Energieverbrauch wird eine Gebäudeleittechnik verbaut.Für die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen wird mit Gesamtbaukosten in Höhe von rund 7,6 Millionen Euro brutto inklusive Baunebenkosten gerechnet.Aus dem Ausgleichsstock für finanzschwache Kommunen wurde für die Gesamtmaßnahme Zuschüsse in Höhe von 325.000 € durch das Regierungspräsidium Karlsruhe bewilligt.Bereits im Juli 2022 wurde durch das Regierungspräsidium Karlsruhe eine Zuwendung für die Sanierung der Sporthalle Oberndorf in Höhe von 189.000 € im Rahmen der Sportstättenförderung bewilligt. Durch das Regierungspräsidium Karlsruhe wurde im November 2022 eine Förderung im Zuge des Förderprogramms für Schulsanierung in Höhe von 336.000 € bewilligt.Für die Grundschule und Turnhalle wird die Erreichung des KfW70-Standards angestrebt. Im Rahmen des Schulbauförderung kann ein Bonus von bis zu 40.000 € für ein KfW70- Gebäude erreicht werden.Außerdem können Zuschüsse im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude beantragt werden. Die vorgegebenen Kriterien werden erfüllt, sodass eine Fördersumme von 40 % für die Kosten der Ausführung der Wärmeversorgung inklusive aller Nebenleistungen erwartet werden können.Im Jahr 2023 soll ein erster Antrag für die Einzelmaßnahmen Heizung und evtl. Lüftung gestellt werden, sodass im Jahr 2023 eine Fördersumme von insgesamt rund 375.000 € generiert werden kann. Im Jahr 2024 soll dann ein zweiter Antrag für die Gebäudehülle mit einer möglichen Fördersumme in Höhe von rund 200.000 € eingereicht werden.Weitere Fördermöglichkeiten werden durch die Verwaltung geprüft und wenn möglich beantragt.Der Baustart für die Generalsanierung der Grundschule und Turnhalle in Oberndorf ist mit Beginn der Sommerferien 2024 geplant. Die Bauzeit erstreckt sich voraussichtlich über 1,5 Jahre, sodass die Fertigstellung Anfang 2026 verwirklicht werden kann. Die Verwaltung hat zudem für die Aktivitäten des Turnvereins Oberndorf eine Zwischenunterbringung organisiert. Der Gemeinderat fasste folgende Beschlüsse: