Ukrainer*innen stellen sich beim Begegnungscafé vor

Am vergangenen Freitag fand innerhalb der Integrationsarbeit mit der Integrationsbeauftragten das monatliche Begegnungscafé im St.-Sebastianhaus Kuppenheim statt.
Der kleine Saal des St.-Sebastianhauses war mit 70 Personen voll besetzt, die Tische in den ukrainischen Nationalfarben Blau/Gelb geschmückt und am Kuchenbuffet warteten traditionelle ukrainische Spezialitäten. Videos gaben einen Einblick in die vielfältige Landschaft der Ukraine. Gebirge, Schluchten, große Flüsse und eine unendlich erscheinende Weite von Getreidefeldern, unterbrochen von Großstädten, deren Namen für manch einen heutigen Gast erst seit den Kriegsszenen aus dem Fernsehen bekannt waren.
"Für uns Menschen in Deutschland ist es seit Jahrzehnten selbstverständlich, in Frieden zu leben. Kinder besuchen den Kindergarten, die Schule, wunschgemäß können sie studieren oder ein Handwerk erlernen. Stattdessen erkennen wir mit den geflüchteten Menschen, dass Frieden ein fragiles Gebäude ist, welches es unermüdlich zu pflegen und zu schützen gilt", erinnert Bürgermeister Mußler in seiner Ansprache.

Gegenwärtig fliehen Millionen von Menschen vor Krieg, Gewalt und Hunger, einzig um ihr Leben zu behalten. Eine Frau aus Charkiw, die derzeit in der Anschlussunterbringung Kuppenheim untergebracht ist, erzählte, wie sie in einer Nacht nach dem 24. Februar 2022 von Bombeneinschlägen geweckt wurde, ihr Haus wurde vollständig zerstört. Sie floh mit ihren Kindern, ohne Hab und Gut und erreichte nach Wochen, mal zu Fuß, mal mit der Bahn oder mit dem Bus, Deutschland. Sie ist, wie auch ihre Landsleute, die das Begegnungscafé im April gemeinsam vorbereitet haben, dankbar und glücklich, dass sie mit dem Leben davon gekommen ist und in Kuppenheim so freundlich und hilfsbereit aufgenommen wird.
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildeten zwei ukrainische Mädchen und zwei ukrainische Jungen, ebenfalls geflohen, die in traditioneller Tracht gekonnt und professionell, kunstvolle Folklore - Tänze und Gesang dargeboten haben.
Ein mit traurigen und glücklichen Emotionen beladener Cafénachmittag mit Gesprächen, die freundlicherweise durch verschiedene spontan eingesprungene Dolmetscher übersetzt wurden, bleibt den Anwesenden sicherlich noch eine Weile in Erinnerung.
Herzlichen Dank an alle ehrenamtlichen Helfer*innen  der Initiative Integration, an die Dolmetscher, an die Medie Ambulanz Kuppenheim e. V. und an die katholische Kirche, sowie allen, die vor und hinter den Kulissen kooperativ zusammengewirkt haben. Ohne all die helfenden Hände hätte eine solche Veranstaltung nicht stattfinden können.
 

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